Urlaub | Reisen mit Kindern

Fliegen mit Kleinkindern und Säuglingen

Die erste Flugreise mit Kindern ist für alle Familienmitglieder spannend. Wir sagen Ihnen, auf was Sie bei dem ersten Flug mit Ihren Kindern achten sollten.

Das Wichtigste zuerst: Planen Sie mehr Zeit ein

Als Vielflieger kennt man es vielleicht: Man kommt in letzter Minute am Flughafen an. Natürlich hat man bereits online eingecheckt. Da man nur mit Handgepäck reist, erspart man sich auch die Warteschlange an der Gepäckabgabe (dem Bag-Drop-Schalter). Dank Vielflieger-Status, kommt man auch schnell durch die Sicherheitskontrolle. Danach dann direkt zum Gate und ab in den Flieger, in dem man – je nach Buchungsklasse – persönlich begrüßt und zum Platz geleitet wird. Nicht so beim Fliegen mit Kleinkindern und Säuglingen.

Ob mit Vielfliegerstatus oder ohne: Mit Kindern sieht das Ganze komplett anders aus. Und das bedeutet zuerst einmal: Planen Sie viel mehr Zeit ein! Stress überträgt sich auf die kleinen Mitreisenden und verdirbt die gute Urlaubs-Laune. Idealerweise wählen Sie für den ersten Flug mit Kleinkindern oder Säuglingen einem Kurz- oder Mittelstreckenflug (z.B. nach Helsinki, Kopenhagen oder Oslo). Dadurch lernen die Kinder schon den Ablauf kennen. Danach kann es dann als Familie auf große Reise gehen – Langstreckenflug inklusive.

Fliegen mit Kleinkindern und Säuglingen: Vor dem Flug

In aller Regel muss man als Familie Gepäck aufgeben. Das würde somit bedeuten, erst einmal am Check-in bzw. Bag-Drop-Schalter in der Schlange zu stehen. Aber: Als Familie mit kleinen Kindern darf man sich bei vielen Airlines am Schalter für Business Reisende anstellen, auch wenn man keinen Status hat und nicht Business fliegt! Wenn man keine Informationen hierzu im Internet findet, einfach mal in dieser Reihe anstellen. Mit dieser Aktion spart man sich das erste gelangweilte Gequengel der Kinder. Ob man bereits online eingecheckt hat oder sich in diesem Zuge auch die Bordkarten geben lässt, macht dann keinen Unterschied mehr.

Sollte der Buggy nicht zu groß sein, darf man diesen oft noch mit zum Gate nehmen, bevor man ihn dort abgibt. Dann muss das jüngste Familienmitglied nicht getragen werden und man erhält ihn oftmals direkt bei Ausstieg zurück – teilweise leider auch erst wieder am Gepäckband. Das Buggy-Modell Mclaren Quest konnte wir bei verschiedenen Flügen mit zum Gate nehmen, packten es aber immer noch in ein Storage Bag.

Auf zur nächsten Hürde: dem Security Check bzw. der Sicherheitskontrolle. Auch hier darf man den Familienjoker setzen und freundlich fragen, ob man sich als Familie an die Business Warteschlange anstellen darf. Oftmals wird man sogar vom Sicherheitspersonal dort direkt hingeleitet. Auch das bedeutet wieder: Kurze Wartezeit und keine Langeweile für die Kids. Den Security Check-Vorgang sollte man zuhause mit den Kindern mal besprochen haben, damit sie wissen, was auf sie zukommt.

Uns und unseren Kindern hat das Buch „Der Flughafen“* sehr gut gefallen.

Ein Tipp: Nehmen Sie leere Trinkflaschen für Ihre Kinder mit zum Flughafen und füllen Sie diese hinter der Sicherheitskontrolle mit gekauftem Wasser der Shops oder aber mit Leitungswasser. Dieses können Sie für Start und Landung gut gebrauchen.

Nachdem nun also das Gepäck abgegeben wurde und sich die Familie im Bereich hinter der Sicherheitskontrolle befindet, bleibt sicher noch Zeit bis zum Abflug. Am besten prüft man nun, wie weit das Abflug-Gate vom Standort entfernt ist. Ist man unsicher, wie lange der Weg dorthin dauert, empfiehlt es sich, einfach mal dorthin zu laufen. Für die Kinder ist das kein Problem, denn in der Regel sieht man ja aus den Fenstern schon die Flugzeuge.

Sobald klar ist, wieviel Zeit noch bis zum Abflug übrig bleibt, gilt es, die Kinder für die verbleibende Zeit zu beschäftigen. Hierfür bieten Flughäfen sogenannte „Family Services“-Bereiche, die ganz gezielt auf die Bedürfnisse junger Familien ausgelegt sind. Diese Bereiche werden von den Flughäfen direkt – als nicht je Fluggesellschaft – zur Verfügung gestellt. Man kann diese also nutzen, unabhängig davon, mit welcher Airline man fliegt. Dort gibt es oftmals Spielsachen, Bücher, eine Stillecke oder einen Ruhebereich, eine Mikrowelle mit Geschirr und natürlich Toiletten. Es gibt also alles, was junge Familien benötigen. Die Bereiche sind teilweise wirklich beeindruckend groß.

Lassen Sie den Kindern viel Zeit zum Spielen. Je müder sie sich gespielt haben, desto entspannter wird der Flug werden.

Rechtzeitig vor dem Boarding / Einstieg ins Flugzeug gilt es dann, in Richtung Gate aufzubrechen. Vorher gehen die Kleinen natürlich noch mal aufs WC und die Jüngsten bekommen eine neue Windel. Bei Abend- oder Nachtflügen können die Kinder nun ihren Schlafkleidung (Schlafanzug oder Jogginganzug) anziehen.

Am Gate angekommen kann man sich direkt beim Personal melden, die das Boarding durchführen. Oder man wartet, bis das Boarding beginnt. In dem Fall werden Familien ebenfalls zu Beginn aufgerufen und dürfen gleich zu Beginn einsteigen.

Fliegen mit Kleinkindern und Säuglingen: Im Flugzeug

Im Flugzeug am richtigen Platz angekommen, dürfen sich die Kinder erst einmal einrichten. Bei Langestreckenflügen durch die Nacht gibt’s nun das mitgebrachte Kuscheltier und/oder das Kuschelkissen. Während des Starts klagen Kinder oft über einen Druck auf den Ohren und Babys fangen an zu schreien. Dies kommt durch die Druckveränderung in der Kabine. Den Druckausgleich kann man bei den Kindern durch ein paar Schlucke aus der mitgebrachten Flasche oder ein paar knackige Kekse herbeiführen. Danach dürfen grössere Kinder so viele Kinderfilme schauen, wie sie möchten. Bis sie einschlafen…

Bei Kurz- und Mittelstrecken-Flügen gibt es in der Regel keine Bordunterhaltung. Hier sind die Eltern gefragt. Eine kleine Überraschung, wie z.B. ein neues Buch, sorgt für Wunder. Zum Beispiel aus der Bücherserie „Wieso Weshalb Warum?“*

Fliegen mit Kleinkindern und Säuglingen - Vom Start bis zur Landung bleibt ein Flug für Kinder ein Abenteuer
Vom Start bis zur Landung bleibt ein Flug für Kinder ein Abenteuer

Bei der Landung

Sollten die Kinder schlafen, werden sie vor der Landung in aller Regel selbst wach. Ansonsten ist es wichtig, sie zu wecken, damit sie sich etwas auf die Landung vorbereiten können. Wie beim Start ändert sich der Druck in der Kabine und muss durch bewusstes Schlucken wieder ausgeglichen werden. Von Turbulenzen kann man durchs Erzählen von Geschichten, was man alles im Urlaub erleben wird oder den Blick aus dem Fenster ablenken.

Nach der Landung gibt es für die Kinder so viel zu bestaunen, dass eine Ablenkung in der Regel gar nicht nötig ist.

Besonderes bei Flugreisen mit Säuglingen

Die oben genannten Punkte stimmen in den meisten Fällen auch für Säuglinge. Es gibt aber noch ein paar Besonderheiten, auf die man achten kann, um für sich und die anderen Fluggäste einen möglichst entspannten Flug zu erleben.

Abweichend von anderen Regeln, darf man für sein Kind Babyfläschchen durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen. Zeigen Sie es einfach direkt bei der Sicherheitskontrolle. Es wird gesondert kontrolliert und Sie erhalten es danach zurück.

Kinder bis 2 Jahren können auf dem Schoß von Mami oder Papa reisen und kosten nur einen kleinen Aufschlag. Dabei wird der Säugling mit einem besonderen Gurt bei Ihnen mit angeschnallt. Fragen Sie beim Kabinenpersonal nach einem „Loop Belt“. Ein eigenes Ticket benötigen die kleinen Fluggäste aber dennoch. Für Kurzstrecken ist dies sicher noch praktikabel, für Langstreckenflüge empfehlen wir dies jedoch nicht.

Beim Abflug haben wir einen Trick, sein Baby ruhig zu bekommen. Babys schreien ja meisst wegen einem oder mehren der folgenden Gründe: Hunger, Müdigkeit, Schmerzen, Angst oder Windel voll.

Während des Starts kommen oft mehrere dieser Gründe zusammen. Die einfachste Lösung: Füttern oder stillen Sie Ihr Kind während des Starts und der Landung. Durch den Schluckreflex findet der Druckausgleich in den Ohren statt. Zudem ist das Kind nicht hungrig, fühlt sich geborgen und schläft in der Regel ein. Damit haben Sie mindestens 80% der Ursachen abgedeckt – mehr können Sie als Eltern nicht tun.

Sollte man am Ziel mit dem Auto weiterreisen, kann man sich überlegen, die eigene Babyschale bzw. Baby-Autokindersitz mitzunehmen. Diese nimmt man direkt mit is Flugzeug und setzt das Kind dort während des Fluges hinein. Hierbei muss man jedoch darauf achten, dass diese (wie z.B. unser Maxi Cosi Pebble*) für die Verwendung im Flugzeug zugelassen ist. Dies kann man auf der Seite des TÜV abfragen. In diesem Fall muss man auf jeden Fall auch für unter zweijährige Kinder einen eigenen Platz buchen. Ob die Mitnahme überhaupt möglich ist, klärt man am Besten direkt bei der Airline.

Auf Langstreckenflügen gibt es nicht zuletzt bei einigen Fluggesellschaften sogar Kinderbetten, die man beim entsprechenden Service Center vorbestellen kann. Einfach mal anfragen. So wird Fliegen mit Kleinkindern und Säuglingen zu einem angenehmen Erlebnis. Wir wünschen einen guten Flug und schöne Ferien!

Und wer lieber mit seinen Kindern im Auto in Ferien fährt, dem legen wir zwei weitere Artikel ans Herz:

Viel Spass beim Lesen!

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